Bericht vom 36. real Berlin Marathon (20. September 2009)


Vorbereitung:

3:45h-Zielzeit-Trainings-Plan von Herbert Steffny mit viermal Training pro Woche weitgehend eingehalten. Rein kilometertechnisch also optimal vorbereitet. Auch die langen Läufe völlig problemlos absolviert, oft sogar ein/zwei Km länger, als empfohlen.

ABER: nur rein kilometertechnisch eingehalten. Was ich etwas vernachlässigt habe: Tempotraining, Intervall. (Habe die meisten Trainingsläufe gemeinsam mit einem Freund absolviert, der gestern seinen ersten Marathon lief, von daher war primäres Ziel das "Km-Sammeln" und nicht meine persönlichen Bestzeit-Ambitionen). Aber sei's drum.

Vor dem Start:

Trotzdem fühlte ich mich optimal vorbereitet (mit genügend Km in den Beinen), warmes Wetter macht mir in der Regel nichts aus. Bin schon bei Wettkämpfen mit gelaufen (nicht M, aber HM oder so), bei denen es signifikant wärmer war (in den Mitte-30ern zum Beispiel). Auch unser Training im Sommer haben wir manchmal in der prallen Mittagshitze durchgeführt. (Absichtlich, um den Körper dran zu gewöhnen). Ich wollte also dennoch auf Bestzeit angehen. Ich hielt das "Risiko" für überschaubar und kalkulierbar.

Der Lauf:

Bis Km 25 weitgehend in 05:30er bis 05:35er-Schnitt. Halbmarathon-Marke bei exakt 1:59:59 überquert. Also sogenannter "negativer Split" für neue Bestzeit notwendig. Hielt ich zu diesem Zeitpunkt für hart aber realistisch. Beim Foristand ging's noch bestens. Ab Km 25 dann die Erkenntnis, dass ich dieses Tempo nicht würde durchhalten können (aha! Das mangelnde Tempotraining rächt sich nun). Also wenigstens "erhobenen Hauptes" mit 6er-Schnitt ankommen. Erscheint mir sehr realistisch. 6er-Schnitt dann weitgehend bis Km 39 durchgehalten. Dann Kreislauf. Nun siegt Vernunft über Ehrgeiz. Die letzten drei Kilometer gehe ich nur noch sehr langsam. Sicher und gesund ins Ziel ist mir nun wichtiger, als Zeit. Bin im Ziel. Kreislauf okay, Magen auch. Das ist gut so.

Fazit:

War möglicherweise mein letzter Marathon (das hatte ich gestern auf den letzten KM sogar schon beschlossen, lasse mir nun aber ein Hintertürchen offen). Warum? Mir fehlen einfach häufig die zeitlich-organisatorischen Ressourcen für ein vernünftiges Marathon-Training. In den letzten Monaten musste ich oft Kompromisse mit anderen Aktivitäten schliessen, die zu schliessen ich künftig nicht immer bereit sein werde (50- bis 60-Stunden-Woche im Job, mein nebenberufliches Studium, meine nebenberufliche Ausbildung, Kunst Literatur und Kultur, meine Freunde, usw... ). Ich war in den letzten Monaten sieben Tage die Woche von morgens um 6h bis Mitternacht am Tun und Machen, um all das organisatorisch/zeitlich unter einen Hut zu bekommen. Da fehlt mir perspektivisch die Bereitschaft zu. Ich lasse diesen BM jetzt noch eine Zeitlang "sacken", um dann zu schlussfolgern. In jedem Fall aber werde ich weiterhin laufen und trainieren, aber vielleicht "nur" noch auf HM-Niveau. Das ist immer drin. Und darauf würde ich auch nicht verzichten wollen!


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© September 2009 erstellt von Martin J. Zimmermann.
Letzte Änderung dieser Seite: 22. September 2009.